Expertentipp Nr. 141: Warum Sie sich täglich ärgern können, aber nicht müssen!

Kennen Sie das? Sie sind ziemlich aufgebracht und empört. Irgendetwas läuft nicht nach Ihren Vorstellungen. Kunden, Kollegen oder andere Menschen in Ihrem Umfeld verhalten sich nicht so wie vereinbart oder von Ihnen erwartet. Der Typ vor Ihnen kennt die Ampel nicht oder parkt ohne zu fragen auf Ihrem „Stamm-Parkplatz“. Sie fühlen sich als Person und/oder in Ihrer Ehre angegriffen. Sie fühlen sich vielleicht um Ihren Auftrag, eine Vereinbarung, Ihr Glück betrogen. Sie sehen andere als Gegner, die Ihnen schaden wollen, die Sie missachten, sich absichtlich ungerecht, unfair oder unverschämt verhalten.
Selbstverständlich können wir uns tagtäglich über unterschiedlichste Situationen, Menschen und Ereignisse ärgern. Natürlich gibt’s in unserem privaten und beruflichen Umfeld genügend Gelegenheiten dazu. Und gleichzeitig steht in keiner Job-Description, in keinem Arbeitsvertrag, dass es so sein muss - auch in den allermeisten Beziehungen kennt man keine diesbezüglichen Vereinbarungen.
Folgende 5 Anti-Ärger-Tipps können Ihnen helfen, mit Ärger angemessen umzugehen oder ihn erst gar nicht entstehen zu lassen:
1. Sich selbst die rote Karte zeigen
Ein wirkungsvolles Mittel, um Ärger zu bändigen, ist der so genannte „Gedanken-Stopp“: Bei den ersten Anzeichen von Stress oder Ärger gibt man sich innerlich das Kommando „Stopp!“. Der Gedanken-Stopp stört gewohnte, oft unbewusste Gedankenketten und verhindert, dass sich der Ärger weiter aufschaukelt. Die erzwungene Gedankenpause lässt sich nutzen, um nach anderen, angemesseneren Verhaltensmöglichkeiten zu suchen.
2. Tief durchatmen
Wut und Ärger lassen sich wegatmen. Denn im Gegensatz zu den meisten Körpervorgängen wie dem Herzschlag oder der Verdauung, kann der Mensch sein Atmen bewusst beeinflussen – und auf diesem Wege indirekt auch die Herzfrequenz. Denn je ruhiger die Atmung, desto langsamer schlägt auch das Herz. Wut und Ärger dagegen lassen das Herz rasen und die Atmung abflachen. Hier hilft die so genannte „3-4-6-Methode“: In Ruhe drei Sekunden lang einatmen, dann die Luft für vier Sekunden anhalten und anschließend sechs Sekunden ausatmen. Das Ganze kann man so lange wiederholen, bis der Ärger verflogen ist.
3. Den Ärger-Automatismus unterbrechen
Um den Ärger-Kreislauf zu durchbrechen, hilft es, sich folgende Frage zu stellen: Ist das vermeintliche Ärgernis es wirklich wert, sich darüber aufzuregen? Oft neigen wir dazu, unseren Ärger nicht zu hinterfragen, sondern ihm freien Lauf zu lassen. Dabei kann es schnell passieren, dass aus der bekannten Fliege ungewollt ein Elefant wird und man sich in negative Gefühle hineinsteigert. Die Unterbrechungs-Strategie hilft, in solchen Situationen Abstand zu gewinnen und den Ärger-Impuls zu kontrollieren.
4. Ablenken und den Ärger aus dem Kopf verbannen
Für viele Menschen ist Ärger deswegen so erdrückend, weil sie ihre Gedanken nicht wieder von ihm lösen können. Sie bekommen das Ärgernis einfach nicht aus dem Kopf und beschäftigen sich auch dann noch damit, wenn der eigentliche Anlass schon lange vorbei ist. Um quälendes Grübeln zu vermeiden, hilft es, sich ganz bewusst von seinem Ärger abzulenken. Ein kleiner Spaziergang um den Block oder auch einfach nur zum Kopierer im Büro kann den Kopf wieder frei machen. Diese Strategie lässt sich übrigens auch gut mit dem Gedanken-Stopp (Tipp 1) verbinden.
5. Bekannte Ärger-Fallen vermeiden
Die Redensart „Da ist der Ärger ja vorprogrammiert!“ kommt nicht von ungefähr. Viele tägliche Stress-Situationen sind hausgemacht – und absehbar: Etwa die morgendliche Zeitnot, weil der Wecker zu spät klingelt, oder Stress im Büro, weil man wieder alles erst kurz vor dem Abgabetermin angepackt hat. Jeder von uns hat seine persönlichen Ärger-Fallen, in die er immer wieder tappt. Dabei lassen sie sich meist mit wenig Aufwand umgehen. Am besten beginnt man mit den Situationen, die einen am meisten ärgern. Denn bereits kleine Dinge können den Alltag viel entspannter werden lassen – wie etwa ein bisschen mehr Zeit für eine Aufgabe einzuplanen. Ein Tagebuch über die eigenen Erfolge sorgt für zusätzliche Motivation.
„In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man sechzig glückliche Sekunden.“ William S. Maugham
Ihr
Christian Obermüller
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